«Wir gestalten unsere Zukunft nach den Erkenntnissen aus der Vergangenheit.» Thomas Hobbes (1588- 1679)

Erhebungsmethoden bestimmen

Zur Beantwortung der Evaluationsfragestellungen werden Daten benötigt. Um diese Daten zu sammeln, können verschiedene Methoden eingesetzt werden. Bereits während der Definition von Indikatoren müssen Sie sich fragen, von welcher Quelle die Daten zum Indikator stammen respektive mit welcher Methode diese Daten erhoben werden können. Auf dieser Seite werden die häufigsten Erhebungsmethoden vorgestellt.

Sollte sich zeigen, dass die Daten zum definierten Indikator nicht oder nur mit unverhältnismässigem Aufwand erhoben werden können, muss der Indikator durch einen einfacheren ersetzt werden. Zu berücksichtigen ist auch die Möglichkeit, auf bestehende Datenquellen zurückzugreifen, z. B. auf kantonale oder nationale Statistiken oder auf Daten von Partnerorganisationen.

Im Beispiel, welches auf der vorhergehenden Seite vorgestellt wurde, machten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen eine Selbsteinschätzung. Dies ist durchaus zulässig. Denkbar wäre auch, Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen nach ihrer Einschätzung zu fragen. Wichtig ist, dass in Evaluationsberichten jeweils transparent beschrieben wird, woher die Daten stammen und wie sie erhoben wurden. Der Verband offene Kinder- und Jugendarbeit Kanton Bern voja hat eine Sammlung mit zielgruppengerechten Methoden zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen herausgegeben. Diese Methoden eignen sich teilweise in modifizierter Form auch für eine Evaluation.

Sollen qualitative oder quantitative Erhebungsmethoden angewendet werden?

Es können qualitative und quantitative Methoden unterschieden werden, die bei allen Elementen des Wirkungsmodells einsetzbar sind. Welche Datenerhebungsmethode ausgewählt wird, hängt einerseits vom Zweck der Evaluation und von den Evaluationsfragestellungen ab. Andererseits sind für die Wahl der Erhebungsmethoden auch die fachlichen und zeitlichen Ressourcen der Evaluator/-innen zu berücksichtigen. Die Wahl der Erhebungsmethoden hängt zudem vom Kontext und von den Fähigkeiten der Personen ab, bei welchen die Erhebungen durchgeführt werden.

Jede Erhebungsmethode hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Um von den Vorteilen beider Methodenarten zu profitieren, werden im Forschungsalltag üblicherweise qualitative Erhebungsmethoden mit quantitativen Verfahren kombiniert eingesetzt. Dies wird Methodenmix oder Triangulation genannt. Beiden Methodenarten ist jedoch gemein, dass die erhobenen Daten in eine bestimmte Form gebracht werden müssen (Interviewprotokolle, Prozentzahlen aus einer Befragung usw.).