«Wir gestalten unsere Zukunft nach den Erkenntnissen aus der Vergangenheit.» Thomas Hobbes (1588- 1679)

Bestehendes DARSTELLEN –
Schritt 4: Darstellung der Wirkungen bei Zielgruppen (Outcomes)

Bei diesem Schritt im Wirkungsmodell werden die angestrebten Wirkungen bei den Zielgruppen (Outcomes) beschrieben. Als Wirkungen werden veränderte Einstellungen, Haltungen oder Verhaltensweisen bezeichnet, die direkt beobachtbar sind oder auch indirekt gemessen werden können.

  • Wirkungen/Reaktionen (beispielsweise veränderte Einstellungen, Haltungen, Verhaltensweisen) bei den anvisierten Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Eltern, Behörden, Partnerstellen, Öffentlichkeit usw.).
  • Wirkungsziele müssen spezifisch und realistisch sein.

An der Erreichung der Wirkungen bei den Zielgruppen sollte die Kinder- und Jugendarbeit beurteilt werden. Die Wirkungen sollten zeigen, ob und inwiefern die offene Kinder- und Jugendarbeit ihre Ziele erreicht hat. Deshalb müssen die Wirkungen so formuliert sein, dass sie auch erreichbar sind.

Die Zielgruppen sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle Personengruppen, für die Leistungen erbracht werden. Dies können somit auch Behörden, die Bevölkerung, Eltern, Lehrpersonen usw. sein.

Bei der Darstellung der Outcomes ist darauf zu achten, dass jede Leistung in eine Wirkung mündet. Eine Leistung kann auch mehrere Wirkungen erzielen oder es können mehrere Leistungen einer Wirkung zugeordnet sein. Bedenken Sie ausserdem, dass die Outcomes einen Bezug zu den Wirkungen im weiteren Umfeld (Impact) haben. Ein Outcome ist jeweils einem oder mehreren Impacts zugeordnet.

Falls Sie das Wirkungsmodell für die zukünftige offene Kinder- und Jugendarbeit ausfüllen, können die Qualitätsmerkmale Anregungen zur Formulierung von guten Zielen zu den Wirkungen bei Zielgruppen liefern:

Qualitätsmerkmale von Wirkungszielen bei Zielgruppen (Outcomes)

Zielgruppe Kinder und Jugendliche:

  • Kinder und Jugendliche können ihre Potenziale nutzen und weiterentwickeln.
  • Verbesserung der Sozialkompetenzen (Einfühlungsvermögen, Sensitivität, Kommunikations- und Kontaktfähigkeit, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit).
  • Verbesserung der Selbständigkeit.
  • Erhöhung der Selbstkompetenzen (für das eigene Handeln Verantwortung tragen).
  • Positive Lernerlebnisse und Erfahrungen durch nonformale und informelle Bildung.
  • Kinder und Jugendliche beteiligen sich aktiv an Entscheidungen, welche sie betreffen, und glauben an die Wirksamkeit ihrer Beteiligung.
  • Kinder und Jugendliche nehmen die Kinder- und Jugend- arbeitenden als Vertrauenspersonen wahr.
  • Verbesserung von Fach- oder Methodenkompetenzen (z. B. Organisieren, kreative Ausdrucksformen, Projektmethodik usw.).

Zielgruppe Partnerorganisationen:

  • Die Kinder- und Jugendarbeit wird als professionelle Organisation wahrgenommen.
  • Die Partnerorganisationen nehmen Anliegen von Kindern und Jugendlichen wahr und integrieren sie in ihre Arbeit.

Zielgruppe Bevölkerung in Gemeinde/Region:

  • Die Bevölkerung betrachtet Kinder und Jugendliche als vollwertige Mitglieder der Gemeinde/Region.
  • Anliegen von Kindern und Jugendlichen werden wahr- und ernstgenommen.

Diese Ziele sollten SMART sein, wenn geplant wird, sie später in Form einer Selbst- oder Fremdevaluation zu überprüfen.

Nachfolgend werden die drei Beispiele (Jugendkulturprojekt, Kinder- und Jugendtreff, Vernetzung) von Schritt 3 (Leistungen) weitergeführt und entsprechende Wirkungen dieser Leistungen formuliert: 

Wirkungen bei Zielgruppen (Beispiele)

Jugendkulturprojekt: Zwei Gruppen von Kindern oder Jugendlichen realisieren pro Jahr ein bis zwei Jugendkulturprojekte. Die Kinder und Jugendlichen gewinnen dadurch Selbstvertrauen und engagieren sich nun vermehrt auch in anderen Projekten.

Kinder- und Jugendtreff: 10 % aller Kinder und Jugendlichen im Einzugs- gebiet nehmen das Treffangebot regelmässig in Anspruch. Es sind mindestens vier verschiedene Zielgruppen in den Räumlichkeiten anzutreffen. 5 % der Treffbesuchenden (Oberstufe) übernehmen mehr Verantwortung, indem sie sich z. B. in einer Betriebsgruppe, Eventgruppe usw. engagieren. Zwei Drittel davon geben an, dass sie gelernt haben, wie man einen Anlass planen und durchführen kann.

Vernetzung: Anlässe oder Projekte werden zunehmend mit Trägerschaften, be- stehend aus mehreren Akteur/-innen, durchgeführt.